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Das Wiesentäler Textilmuseum

© Wiesentäler Textilmuseum
© Wiesentäler Textilmuseum
Das Wiesentäler Textilmuseum ist ein Museum in der Stadt Zell im Wiesental. Untergebracht ist es in den Sheddachhallen einer ehemaligen Weberei am Ufer des Flusses Wiese.

Das Museum wurde 1996 mit einem Grundbestand ins Leben gerufen, der auf der Ausstellung „Zwischen Schule und Fabrik, textile Frauenarbeit in Baden“ des Badischen Landesmuseums basiert, die 1993/94 in Karlsruhe, Berlin und Zell gezeigt wurde. Nach dem Tod des Initiators geriet die Sammlung für einige Jahre in Vergessenheit. Ein 2003 gegründeter Förderverein, der Träger des Museums ist, erreichte nach Renovierung und Umbauten eine Erweiterung des Gebäudes auf über 1000 Quadratmeter, so dass das Museum 2009 neu eröffnet werden konnte.

Das Museum befasst sich mit dem im Wiesental zwischen Basel und Todtnau vom frühen 19. Jahrhundert an, bis zum Niedergang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dominierenden Erwerbszweig der Herstellung von Textilien. Schwerpunkt ist dabei die Darstellung der Textilindustrie, geprägt unter anderem von Fabrikantenfamilien aus der Schweiz und dem Elsass.
Die Nutzung der Wasserkraft des Flusses Wiese, der Beitritt des Landes Badens zum Deutschen Zollverein (1834/35) und die 1889 eröffnete Bahnlinie Zell-Todtnau (siehe Wiesentalbahn) führten zu einer starken industriellen Entwicklung im Tal. Ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung des Wiesentales, darunter ein hoher Anteil Frauen, lebte seither von der Textilindustrie, in ihrer Blütezeit über 20.000 Menschen.

Die Dauerausstellung des nur im Sommerhalbjahr geöffneten Museums zeigt verschiedener Techniken der Textilherstellung, angefangen von der Aufbereitung der Baumwollfaser, über die Spinnerei, das Spulen, Schären und Schlichten bis hin zum Weben, Bleichen und Färben. Das zeitliche Spektrum reicht von der textilen Heimarbeit über die ersten Manufakturen bis zur Arbeit in den Textilfabriken. Schwerpunkt der Ausstellung ist die industrielle Herstellung. Präsentiert werden unter anderem mechanische Webmaschinen, Spinn- und Spulmaschinen, Saitenflechtmaschinen, mit denen Schnüre hergestellt werden, Färbereimaschinen sowie Prüf- und Messgeräte zum Prüfen der Baumwollqualität. Das Wiesentäler Textilmuseum versteht sich hierbei als „lebendes Museum“, denn sämtliche Vorgänge können an betriebsfähigen Maschinen praktisch vorgeführt werden. An Jacquard-Webmaschinen wird beispielsweise vorgeführt, wie gewebte Bilder und Webmuster entstehen oder was ein Patroneur machte. Die Abteilung Heimarbeit zeigt eine Nähschule, wie sie im Wiesental typisch war, viele Nähmaschinen und originale Produkte textiler Handarbeitstechniken wie Kunststricken, Häkeln, Sticken, Stricken, Nähen und Klöppeln. Ein Teilbereich zeigt Stoffe, Musterzeichnungen und die dazugehörigen Patronen.

Daneben wird die geschichtliche Entwicklung auch anhand von zahlreichen Aufnahmen von der Anfangszeit der Fotografie bis heute verdeutlicht. In einem Videoraum können Schulfilme vorgeführt werden.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten 1. März bis 30. November:
Samstag und Sonntag von 10 - 12 Uhr
Dienstag von 14 - 17 Uhr

Kontaktadresse

Wiesentäler Textilmuseum
Teichstraße 4
79669 Zell im Wiesental
Telefon: +49 (0) 7625 / 924092

http://wiesentaeler-textilmuseum.de




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